Schulferien ade! Mit dem Abitur oder einem Ausbildungsabschluss in der Tasche beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Der erste große Ausbildungspart ist beendet und jeder Absolvent kann stolz darauf sein, das geschafft zu haben. Zwischen Schulzeit sowie einer neuen Beschäftigung entsteht eine schöne und spannende Lücke: Das Gap Year bietet viele Möglichkeiten zur Neuorientierung, für eine Auszeit oder um völlig neue Welten zu entdecken.
Glück ist, wenn man weiß, wie man eine Lücke im Lebenslauf vernünftig füllt
Mut zur Lücke kann jeder beweisen. Nach erfolgreichem Schulabschluss gibt es oft noch keine klare Zielsetzung, wozu man sich als Nächstes verpflichtet. Im Jahr 2017 gab es nach offiziellen Statistiken deutschlandweit rund 830.000 Absolventen, die das betraf. Die Zeit vor einem Studium, dem Berufseinstieg oder einer weiteren Ausbildung kann eine der schönsten Lücken im Lebenslauf sein – vorausgesetzt, sie wurde bewusst dazu genutzt. Die Freiheit, nun endlich sein eigenes Leben in die Hand zu nehmen, ist spannend sowie herausfordernd zugleich.
Ein Jahr ist eine ideale Zeitspanne für eine Lücke und in der Regel gut vereinbar mit den Erfordernissen und Ansprüchen aus dem Umfeld. Eltern oder zukünftige Arbeitgeber lassen sich mit guten Argumenten immer überzeugen. Welche Möglichkeit die richtige ist, um die Lücke (den Gap) zu einem wichtigen Zeitraum zu machen, entscheidet jeder individuell nach seinen eigenen Interessen und Vorlieben. Ob und welches Gapyear Programm das richtige ist, lässt sich im Gapyear Guide von idealo herausfinden.
Neben der Auskundschaftung der persönlichen Anlagen sind für eine sinnvolle Planung dieses „Zwischenjahres“ auch einige Tipps aufgeführt, wie diese Zeit zu finanzieren ist.
Die Welt auskundschaften
Um sich inspirieren zu lassen auf seinem Weg in den neuen Lebensabschnitt, sind Reisen und Auslandsaufenthalte eine ideale Möglichkeit. Wer eine Zeit lang im Ausland verbringt, bereichert sich in vieler Hinsicht, die weit über das pure Vergnügen eines Urlaubs hinausgehen:
- Sammeln von Auslandserfahrung und interkultureller Kompetenz,
- Verbesserung von Fremdsprachenkenntnissen und
- persönliche Weiterentwicklung auf vielen Ebenen.
Doch auch einfach einmal nur zu reisen, ist etwas ganz anderes ohne die Eltern sowie auf eigene Faust und stärkt das Selbstbewusstsein. Die Auswahl für inspirierende und bezahlbare Reiseziele ist inzwischen riesig. Es müssen dabei nicht immer Fernziele sein, die anvisiert werden. Auch innerhalb Deutschlands oder im benachbarten Ausland gibt es jede Menge Neues zu entdecken. Wie wäre es mit einem Roadtrip an die polnische Ostsee oder zur Mecklenburgischen Seenplatte? Beim selbstbestimmten Fahren auf den eigenen Routen kommt ein Freiheitsgefühl auf. Wenn kein eigenes Fahrzeug zur Verfügung steht oder die Familie nicht aushelfen kann, ist ein Mietwagen die Alternative. Zu zweit oder in einer kleinen Gruppe sind die Kosten schnell geteilt.
Work and Travel
Eine ideale Kombination, eine Auslandszeit mit Geldverdienen zu kombinieren, bietet Work and Travel. Sehr beliebt sind heute Work and Travel-Aufenthalte in Neuseeland, Australien oder Kanada – echte Traumziele für viele junge Menschen. Mit der richtigen Hilfestellung von Organisationen wie AIFS (American Institute For Foreign Study) gibt es wertvolle Hilfestellungen bei der Verwirklichung eines solchen Projekts.
Bei einem Work and Travel kann jeder seinen Aufenthalt im Ausland selbst finanzieren. So gut wie überall auf der Welt besteht die Möglichkeit für Kurzzeitjobs in verschiedenen Branchen wie Hotellerie, Gastronomie oder auf Farmen und Ranchen. Auch die Ausübung eines Au-Pair-Jobs bei einer Gastfamilie ist eine gern genutzte Gelegenheit, um im Ausland zu leben. Der unmittelbare Kontakt zur Bevölkerung ist dabei stets intensiv und authentisch.
Das Auslandspraktikum
Es existieren ein Berufswunsch und die Lust, eine Weile im Ausland zu leben? Eine tolle Gelegenheit, in seinen möglichen Traumberuf hineinzuschnuppern, ist ein Auslandspraktikum. Damit lassen sich gleich mehrere Aspekte abdecken: das Sammeln erster Arbeitserfahrungen, die Verbesserung der eigenen Sprachkenntnisse sowie das Kennenlernen anderer Kulturen sind bei einem Praktikum im Ausland kombinierbar.
Wer sich für ein solches Praktikum bewirbt, sollte bereits ausreichend Sprachkenntnisse besitzen – für alle bundesdeutschen Abiturienten in der Regel kein Problem, das Pauken von Englisch oder Französisch kommt so in den Praxistest. Für die eigene Karriere sind Auslandspraktika eine gern gesehene Erfahrung und können sich sogar als Karrieresprung bei Personalern erweisen.
Sprachreisen oder Sprachkurse
Um seine Schulkenntnisse aufzubessern, macht es am meisten Spaß, direkt im Land die Sprache zu vertiefen, wo sie gesprochen wird. Sprachreisen und Sprachkurse im Ausland sind nicht nur sehr effektiv, sie sind ebenfalls ein sinnvoller Eintrag im Lebenslauf sowie ein toller Lückenfüller. Das hier erworbene Wissen kann in den späteren Berufsalltag fließen.
Sich engagieren: Freiwilliges Soziales oder ökologisches Jahr
Für alle, die sich gesellschaftlich einbringen wollen, sind ein FSJ oder ein FÖJ eine tolle Gelegenheit. Viele Non-Profit-Organisationen bieten eine große Vielzahl an Stellen im In- und Ausland an. Bis zu einem Alter von 27 Jahren kann man sich dafür bewerben: Arbeit mit Kindern, mit Alten und Kranken steht zur Auswahl.
Das engagierte Herz schlägt grün? Für seinen Einsatz bei einem Freiwilligen Ökologischen Jahr vermitteln Förderstellen zwischen Interessierten und Anbietern. Hier sind Tätigkeiten in Umwelt- und Natur- sowie Klimaschutz im Angebot. Diese noch nicht so bekannte Möglichkeit des FÖJ haben im vergangenen Jahr rund 3.000 Absolventen genutzt. Allerdings kann das FÖJ bislang nur im europäischen Raum stattfinden.
Die Seele baumeln lassen – nur nicht zu lange
Nach dem ganzen Prüfungsstress und der intensiven Vorbereitungszeit vor dem Abitur ist vielleicht auch einfach mal nur eine Pause angesagt. Endlich eine Auszeit nehmen und keine Verpflichtungen wahrnehmen müssen – das kann eine der besten Entscheidungen sein im Gap Year. Einmal eine Zeit lang nichts zu tun und sich nur um sein persönliches Wohlergehen zu kümmern, ist eine erholsame Belohnung nach der Anstrengung.
Die meisten Schulabgänger haben diesen Impuls, nach der Schulzeit alle viere gerade sein zu lassen und einmal richtig abzuhängen. Das ist auch prinzipiell in Ordnung, sollte allerdings nicht in eine Art Lethargie umschlagen. Auf Dauer ist das Nichtstun unbefriedigend und führt zu keinem Ziel. Doch träumen ist erlaubt und neue Visionen entstehen lassen ebenfalls.
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